I'm a Diver now!
Mittwoch, 19.09.2018
Ein paar Videos schauen, Quize beantworten, ein paar Tauchgänge, Übungen im Wasser... das krieg ich hin. So entspannt, wie der erste Tauchgang war. Und andere haben das ja schließlich vor mir auch schon geschafft. Wird schon...
Die Videos waren auf englisch. Well... Also doch einige Wörter, mit denen ich nicht sofort was anfangen konnte. Langsam wird mein Englisch zwar wieder besser, aber da sind doch noch einige Vokabeln, an die ich mich nicht erinnere, oder ich mir einfach noch nie wirklich merken konnte. Wörter wie Wasseroberfläche, seichtes Wasser, Namen von Fischen etc. - Just to be honest. I have no clue. :-)
Beim nächsten Tauchgang ging's darum, Übungen im Wasser zu machen, wie z.B. Wasser aus der Maske zu blasen, dann die Maske komplett abnehmen. Mit Kontaktlinsen soll ich die Augen zulassen. Nicht dass ich jemand bin, der seine Augen unter Wasser aufmacht. Aber in der Situation nichts sehen zu können, macht mich nervös. Wir müssen das Mundstück kurz rausnehmen - und ich meine, das ist doch das Ding mit dem ich Atmen soll!?!? ... Puh... Alles Dinge, die natürlich unter Wasser passieren können und trainiert werden müssen. Ich versuche an einer Stelle im Wasser "sitzen" zu bleiben, warte bis einer nach dem anderen die Übungen macht und werde immer nervöser. Jede einzelne Übung macht mich noch nervöser. Ich kann die Übungen machen, aber wenn sich mein Atem nicht während der Übung überschlägt, verfalle ich spätestens nachdem ich die Übung geschafft habe in Panik. Bis ich mich schließlich überhaupt nicht mehr beruhigen kann und abbrechen muss. Kevin versucht mich zu beruhigen und mich zu motivieren, es nochmal zu versuchen. Aber ich weiß, hier ist für mich Schluss. Ich kann nicht mehr und möchte einfach nur raus aus dem Wasser...
Dass es nicht einfach für mich wird, hab ich schon vermutet. Aber dass ich mich so gar nicht unter Kontrolle bekomme, hätte ich nicht gedacht. Ich war völlig aufgelöst, überfordert mit dem Gefühl in mir und hab mich tierisch über mich selbst geärgert. Wie reagiert dein Körper in Panik? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal richtig Panik hatte...?!
Das Boot bringt mich zurück an den Strand, alleine. Alle gucken mich mit großen Augen an, fragen was passiert ist, ob es mir gut geht. Ich hätte einfach nur heulen können. Alle haben sich so wundervoll um mich gekümmert. Ein paar Minuten später hatte ich einen Tee in der Hand, ein Handtuch um und wurde ganz lieb gedrückt. Alles ist wie in einem Film abgelaufen. Sprechen konnte ich nicht, das hätte in Heulkrämpfen geendet und die Blöße wollte ich mir dann doch nicht geben. Ich war durch, müde, erschöpft und mir war kalt. (bei 35°... ) Ich versuche zu verstehen, was passiert ist, warum das passiert ist.
Als die anderen einige Minuten später auch aus dem Wasser kommen, denke ich zum ersten Mal darüber nach, wie's jetzt weitergeht, da eine Stunde später der nächste Tauchgang ansteht. Ich meine, solange ich keine Übungen machen muss und durchs Wasser schweben darf, ist alles entspannt und in Ordnung. Den Tauchkurs abbrechen?! Der Gedanke kam mir nicht eine Sekunde in den Sinn. Alle haben mir Mut gemacht und gut zugeredet. Kevin, mein Tauchlehrer, macht mich charmant darauf aufmerksam, dass wir dann nach dem Tauchgang zu zweit im Wasser bleiben und ich die Übungen nochmal machen muss. Um den Open Water zu bekommen, bleibt mir das wohl nicht erspart. Puh... nicht dran denken. Erstmal freu ich mich aufs Tauchen und bin gespannt, ob ich beim nächsten Tauchgang immer noch so entspannt bin.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo wir tauchen waren. Ich weiß nur, dass ich den Tauchgang sehr genießen konnte und überglücklich war, dass mir das Tauchen an sich so leicht fällt und super entspannt ist. OK, außer wenn dein Tauchbuddy immer da ist, wo du ihn nicht sehen kannst, ständig seine Position verändert, auf einmal direkt über dir auftaucht und du ständig erschrickst. Irgendwas ist ja immer.
Nach dem Tauchen fahren die anderen aus der Gruppe zurück zum Strand, Kevin und ich bleiben noch im seichten Wasser und ich muss die Übungen nochmal machen. Es läuft besser als zuvor, dennoch kann ich nicht ruhig atmen, die Panik baut sich langsam wieder auf, ich fange wieder an zu hyperventilieren. Er nimmt meine Hand, ich soll ruhig weiteratmen, ich muss mich an ihm festhalten, kann mich wieder nicht beruhigen. Ich atme... und wenige Sekunden später umzingelt uns ein Schwarm kleiner Fische, unfassbar viele Fische. Wir "stehen" dort im Wasser, ich an Kevins Arm geklammert und hunderte von Fischen kreisen um uns herum. Ein Wasserballett! Je länger ich den Fischen zuschaue, umso entspannter werde ich. Ich weiß nicht, wie lange wir da so im Wasser schwebten. Ich hab die Zeit vergessen, ich schaue den Fischen zu und beruhige mich langsam, meine Hand an Kevins Arm entspannt sich langsam. Ich erinnere mich daran, dass ich Vertrauen haben muss. Und je mehr Vertrauen ich habe, umso mehr werde ich belohnt. Ich bin glücklich und unfassbar dankbar für diesen Moment, der mir auf ewig in Erinnerung bleiben wird!
Ich gebe Kevin das Handzeichen OK und wir schwimmen an eine etwas tiefere Stelle. Ich muss noch einmal die Maske abnehmen und sie anschließend ausblasen. Geschafft, ich bleibe ruhig. Geht doch. Erleichtert, glücklich, dankbar, aber vor allem erschöpft geht's zurück an den Strand.
Die Übungen sind überstanden, noch 3 Tauchgänge, das Exam und der Open Water ist bestanden. I'm a Diver now! :-)
Ein paar Videos schauen, Quize beantworten, ein paar Tauchgänge, Übungen im Wasser... das krieg ich hin. So entspannt, wie der erste Tauchgang war. Und andere haben das ja schließlich vor mir auch schon geschafft. Wird schon...
Die Videos waren auf englisch. Well... Also doch einige Wörter, mit denen ich nicht sofort was anfangen konnte. Langsam wird mein Englisch zwar wieder besser, aber da sind doch noch einige Vokabeln, an die ich mich nicht erinnere, oder ich mir einfach noch nie wirklich merken konnte. Wörter wie Wasseroberfläche, seichtes Wasser, Namen von Fischen etc. - Just to be honest. I have no clue. :-)
Beim nächsten Tauchgang ging's darum, Übungen im Wasser zu machen, wie z.B. Wasser aus der Maske zu blasen, dann die Maske komplett abnehmen. Mit Kontaktlinsen soll ich die Augen zulassen. Nicht dass ich jemand bin, der seine Augen unter Wasser aufmacht. Aber in der Situation nichts sehen zu können, macht mich nervös. Wir müssen das Mundstück kurz rausnehmen - und ich meine, das ist doch das Ding mit dem ich Atmen soll!?!? ... Puh... Alles Dinge, die natürlich unter Wasser passieren können und trainiert werden müssen. Ich versuche an einer Stelle im Wasser "sitzen" zu bleiben, warte bis einer nach dem anderen die Übungen macht und werde immer nervöser. Jede einzelne Übung macht mich noch nervöser. Ich kann die Übungen machen, aber wenn sich mein Atem nicht während der Übung überschlägt, verfalle ich spätestens nachdem ich die Übung geschafft habe in Panik. Bis ich mich schließlich überhaupt nicht mehr beruhigen kann und abbrechen muss. Kevin versucht mich zu beruhigen und mich zu motivieren, es nochmal zu versuchen. Aber ich weiß, hier ist für mich Schluss. Ich kann nicht mehr und möchte einfach nur raus aus dem Wasser...
Dass es nicht einfach für mich wird, hab ich schon vermutet. Aber dass ich mich so gar nicht unter Kontrolle bekomme, hätte ich nicht gedacht. Ich war völlig aufgelöst, überfordert mit dem Gefühl in mir und hab mich tierisch über mich selbst geärgert. Wie reagiert dein Körper in Panik? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal richtig Panik hatte...?!
Das Boot bringt mich zurück an den Strand, alleine. Alle gucken mich mit großen Augen an, fragen was passiert ist, ob es mir gut geht. Ich hätte einfach nur heulen können. Alle haben sich so wundervoll um mich gekümmert. Ein paar Minuten später hatte ich einen Tee in der Hand, ein Handtuch um und wurde ganz lieb gedrückt. Alles ist wie in einem Film abgelaufen. Sprechen konnte ich nicht, das hätte in Heulkrämpfen geendet und die Blöße wollte ich mir dann doch nicht geben. Ich war durch, müde, erschöpft und mir war kalt. (bei 35°... ) Ich versuche zu verstehen, was passiert ist, warum das passiert ist.
Als die anderen einige Minuten später auch aus dem Wasser kommen, denke ich zum ersten Mal darüber nach, wie's jetzt weitergeht, da eine Stunde später der nächste Tauchgang ansteht. Ich meine, solange ich keine Übungen machen muss und durchs Wasser schweben darf, ist alles entspannt und in Ordnung. Den Tauchkurs abbrechen?! Der Gedanke kam mir nicht eine Sekunde in den Sinn. Alle haben mir Mut gemacht und gut zugeredet. Kevin, mein Tauchlehrer, macht mich charmant darauf aufmerksam, dass wir dann nach dem Tauchgang zu zweit im Wasser bleiben und ich die Übungen nochmal machen muss. Um den Open Water zu bekommen, bleibt mir das wohl nicht erspart. Puh... nicht dran denken. Erstmal freu ich mich aufs Tauchen und bin gespannt, ob ich beim nächsten Tauchgang immer noch so entspannt bin.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo wir tauchen waren. Ich weiß nur, dass ich den Tauchgang sehr genießen konnte und überglücklich war, dass mir das Tauchen an sich so leicht fällt und super entspannt ist. OK, außer wenn dein Tauchbuddy immer da ist, wo du ihn nicht sehen kannst, ständig seine Position verändert, auf einmal direkt über dir auftaucht und du ständig erschrickst. Irgendwas ist ja immer.
Nach dem Tauchen fahren die anderen aus der Gruppe zurück zum Strand, Kevin und ich bleiben noch im seichten Wasser und ich muss die Übungen nochmal machen. Es läuft besser als zuvor, dennoch kann ich nicht ruhig atmen, die Panik baut sich langsam wieder auf, ich fange wieder an zu hyperventilieren. Er nimmt meine Hand, ich soll ruhig weiteratmen, ich muss mich an ihm festhalten, kann mich wieder nicht beruhigen. Ich atme... und wenige Sekunden später umzingelt uns ein Schwarm kleiner Fische, unfassbar viele Fische. Wir "stehen" dort im Wasser, ich an Kevins Arm geklammert und hunderte von Fischen kreisen um uns herum. Ein Wasserballett! Je länger ich den Fischen zuschaue, umso entspannter werde ich. Ich weiß nicht, wie lange wir da so im Wasser schwebten. Ich hab die Zeit vergessen, ich schaue den Fischen zu und beruhige mich langsam, meine Hand an Kevins Arm entspannt sich langsam. Ich erinnere mich daran, dass ich Vertrauen haben muss. Und je mehr Vertrauen ich habe, umso mehr werde ich belohnt. Ich bin glücklich und unfassbar dankbar für diesen Moment, der mir auf ewig in Erinnerung bleiben wird!
Ich gebe Kevin das Handzeichen OK und wir schwimmen an eine etwas tiefere Stelle. Ich muss noch einmal die Maske abnehmen und sie anschließend ausblasen. Geschafft, ich bleibe ruhig. Geht doch. Erleichtert, glücklich, dankbar, aber vor allem erschöpft geht's zurück an den Strand.
Die Übungen sind überstanden, noch 3 Tauchgänge, das Exam und der Open Water ist bestanden. I'm a Diver now! :-)
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