Back to Bali | Tauchen & Yoga in Tulamben
27.11. - 7.12.18
Manchmal hat man so Tage, da macht man etwas nur halbherzig, weil man müde ist oder die Gehirnzellen durch die Hitze vielleicht auch etwas langsamer unterwegs sind. Ich organisier mir ne Fähre nach Sanur, zurück nach Bali. Lasse über die neue Unterkunft einen Transfer organisieren. Als alles organisiert ist, fällt mir in der Nacht davor ein, dass es ja noch eine zweite Verbindung nach Bali gibt, nach Padangbai. Was wesentlich mehr Sinn macht, weil der Hafen nördlicher liegt und somit der Weg bis nach Tulamben nicht mehr ganz so weit ist. Am frühen Morgen versuch ich alles nochmal eben schnell umzuorganisieren und kann tatsächlich um 9.30h mit der Fähre nach Padangbai fahren. Was ich übrigens erst um 8.45h erfahre. Meine Sachen sind schon gepackt, schnell auschecken, ab auf den Scooter, Rucksack vorn reingequetscht und los geht's. Schnell das Ticket ausfüllen und 5 Min. später geht's auf die Fähre.
Wir legen ab, 2 Minuten später wird die Musik laut aufgedreht, Bintang verteilt... es ist 10 Uhr morgens! 🙂 Welcome on the partyboat! ...ich dachte, es wäre einfach nur eine Fähre! Aber die Fähre fährt von Padangbai weiter zu den Gili's. ;-)
Auch den Transfer zur neuen Unterkunft musste ich dann ja noch schnell umorganisieren, was so spontan aber nicht mehr ging. Aber auch gut so, weil das nämlich tatsächlich auch die teuerste Variante gewesen wäre. Am Hafen in Padangbai werd ich wie immer von diversen Männern angesprochen, "Taxi? Transport?", verhandle von 350.000 Rupiah (21 €) auf 300.000 Rupiah (18 €) runter und sehe danach erst, dass ich hier auch ein wesentlich günstigeres GoJek-Taxi hätte bekommen können für 212.000 Rupiah (12 €). Hatte ich schon erwähnt?!? - Man wird wirklich geizig mit der Zeit! 😉
Im Tauch-Resort angekommen, schau ich mich erstmal um. Das Dorm (Mehrbett-Zimmer) ist ok, der Pool direkt an der Straße und eher für die Tauchkurse gedacht. Zum "Strand" sind es nur wenige Gehminuten, der aber, wie ich kurz darauf feststelle, aus schwarzen großen Steinen besteht. An den Strand legen fällt damit aus, und dort Baden gehen stell ich mir auch abenteuerlich vor. Schlecht recherchiert, Frau Zill. Naja, ab und zu muss ja auch mal was schief gehen. Ich lache über mich selbst und überlege, was ich daraus jetzt mache.
Ich organisiere mir einen Scooter. Ich hatte 2 Unterkünfte zur Auswahl und hab mich offensichtlich für die falsche entschieden. Ich fahre also erstmal zu der anderen Unterkunft, die etwas außerhalb von Tulamben liegt. Tulamben an sich ist schon eher beschaulich, ein paar Warungs (indonesische Restaurants) findet man entlang der Straße, 2-3 kleine Geschäfte, aber das war's auch. Aber immerhin gibt es Bankautomaten. 8 Minuten bin ich mit dem Roller unterwegs bis ich im BAC Diving & Health Resort ankomme. Ich entdecke einen langen Pool in dem man richtig schön Bahnen ziehen kann, einen Pool direkt mit Blick aufs Meer, neben dem Restaurant, was Healthy Food (auch vegan und vegetarisch) anbietet. Es wird 2x am Tag Yoga angeboten zum Sonnenaufgang und zum Sonnenuntergang. Das Gesamtbild stimmt einfach. Made zeigt mir die Anlage und überzeugt mich mit seinem jugendlichen Charme ein ganzes Paket zu buchen: 7 Tauchgänge inkl. 2 Nächte und Frühstück, Mittag und Abendessen inkl. Equipment für 2.300.000 Rupiah, was umgerechnet 140 € sind. Nicht dass ich geplant hätte, in den nächsten Tagen 7x tauchen zu gehen, aber... warum eigentlich nicht. Kann mir ja an sich nur helfen, durch mehr Erfahrung noch sicherer zu werden. Und außer Yoga und vielleicht noch einen Ausflug von hier aus, kann man eh nicht viel machen. Deal! Und weil's hier so schön ist, fahr ich kurz in meine Noch-Unterkunft zurück, zieh mich kurz um und geh gleich am Abend noch zum Yoga.
Da hier nicht wirklich viel los ist, hab ich auch noch eine Privat-Stunde bei Alex aus Mauritius. Eigentlich ist er hier im Haus der FreeDiving-Teacher, hat aber lange auch Yogastunden gegeben und macht davon quasi gerade eine Pause. Heute ist er aber dran mit der Yoga-Stunde als Vertretung. Ich genieße die Yogastunde sehr, weil ich Fragen stellen kann, mir von ihm Tipps hole. Mit dem Wissen, in wenigen Wochen das Yoga-Teacher-Training zu machen, geht man ganz anders in eine Stunde.
Wir unterhalten uns noch lange danach über Yoga, Buddhismus, Vipassana, Ayurveda und Rammstein... Ja, auch Mauritianer hören Rammstein. 😄
Hier bin ich richtig! Sagt mein Bauchgefühl. Ich fahre nur widerwillig zurück in meine Unterkunft, aber freu mich jetzt schon, dass ich morgen meine Sachen hierher bringen kann, auf 7 Tauchgänge, Yoga-Stunden, eine super entspannte Atmosphäre und ganz liebe Menschen. Another happy place! ❤️
Auf dem Weg zurück gegen 21 Uhr, 8 Min. auf der Hauptstraße einfach nur gerade aus bin ich komplett alleine auf der dunklen Straße. Niemand scheint mehr wach zu sein, keine Menschenseele, keine Autos, keine Scooter sind auf der Straße. Irgendwie seltsam, aber auch schön zugleich...
Als ich zurück ins Zimmer komme, höre ich meinen "Bettnachbarn" im Mehrbett-Zimmer so richtig herzhaft schnarchen. Das erste Mal seit 3 Monaten, fällt mir auf. Bevor ich losgeflogen bin, hab ich mir tatsächlich darüber Gedanken gemacht. Wie das wohl ist, an jedem Ort immer wieder mit fremden Menschen in einem Raum zu schlafen und vermutlich die unterschiedlichsten Geräusche zu hören. Aber bis jetzt bin ich davon eher verschont geblieben. Oder die Oropax bewirken wahre Wunder. Außer … die krächzenden Hähne direkt neben unserer Hütte auf Kapas in Malaysia schaffen nicht mal Oropax auszublenden...
Am nächsten Vormittag nach dem Frühstück mach ich mich auf den Weg ins BAC Diving & Health Resort. Bezieh mein Zimmer, was ich bis jetzt alleine für mich habe und setz mich mit meinem Laptop erstmal ins Restaurant um die Erlebnisse der letzten Tage aufzuschreiben.
Eine Stunde später geh ich auch gleich schon mit Dex tauchen - Tauchgang Nr. 1. Wir gehen wenige Meter vom Resort entfernt direkt vom Ufer ins Wasser. Die 2 Sauerstoffflaschen trägt ein Porter für uns bis zum Einstieg. Wir legen unser Equipment an und gehen Schritt für Schritt über die rutschigen Steine ins Wasser. Diesmal keine Nervosität, alles gut. Wir tauchen los, es wird ganz langsam immer tiefer. Den ersten Tauchgang machen wir an einem Wrack, welches extra versenkt wurde als Attraktion unter Wasser. Der höchste Punkt des Wracks beginnt bei 20 m, der tiefste bei ca. 35 m. Auf dem Weg dorthin sagt uns ein Triggerfish ganz eindeutig, dass wir hier unerwünscht sind. Dex schiebt mich hinter sich und wir versuchen rückwärts möglichst schnell aus seinem Revier zu schwimmen. Anfangs will er noch nicht so richtig von uns ablassen, kommt immer näher, aber irgendwann scheinen wir weit genug weg zu sein.
Den zweiten Tauchgang machen wir direkt "vor der Tür", im Hausriff, oder auch Bicycle Riff genannt. Hier haben Locals Gegenstände versenkt um einen Platz für Korallen zu schaffen, wie z.B. ein Fahrrad und die Hülle eines Scooters. Noch ist nicht viel dran, aber es macht trotzdem Spaß hier Fotos zu machen.
Am nächsten Tag stehen 3 Tauchgänge an und nochmal 2 Tauchgänge am Tag darauf. Wir tauchen zum US Liberty Ship Wreck, zum Drop Off - einer Wand unter Wasser und Coral Garden. Nachts regnet es hier seit 2 Tagen, deshalb ist es im flachen Wasser ziemlich trübe. Die Regensaison scheint inzwischen auch hier angekommen zu sein. Wir werfen unseren Plan, nochmal zum Coral Garden zu tauchen um und tauchen stattdessen nochmal am US Liberty Wreck sowie am Hausriff.
Außer dem Triggerfish (Drückerfisch) sehen wir noch einen Feuerfisch (Lionfish), Falterfische (Butterflyfish), Doktorfische (doctorfish), Kugelfische (pufferfish), eine Schildkröte, Nudibranche, Shrimps und noch viele mehr, deren Namen ich bis jetzt noch nicht herausgefunden habe. 😉 Aber mein persönliches Highlight: Auf unserem Weg zurück vom Coral Garden tauchen auf einmal zwölf riesige Büffelkopf-Papageienfische auf, die im Wasser ihre Kreise ziehen. Und genau in dem Moment sagt die Unterwasserkamera: "Camera full". Aaahhhhhh... Ein bisschen ärgere ich mich, aber andererseits hab ich jetzt mehr Zeit, die Fische zu beobachten, ohne auf die Kamera achten zu müssen. Ich bin schwer beeindruckt. Alles in allem bin ich froh, die 7 Tauchgänge im Paket gebucht zu haben, weil ich mit jedem Tauchgang immer sicherer und entspannter geworden bin. Alle Tauchgänge waren vom Ufer aus, was auch noch dazu beigetragen hat. Von Nervosität keine Spur mehr. Auch wenn nicht alle Tauchgänge so überwältigend waren, war es das für mich absolut wert.
Meine letzten Tage auf Bali... Hier in Tulamben werd ich noch ein bisschen die Ruhe genießen, noch ein wenig die Gegend erkunden, sofern das Wetter mitspielt und zum Abschluss noch 5 Tage in Canggu verbringen. Ich freu mich schon darauf, an einen bekannten Ort zurück zu kommen, freu mich auf die tollen Yoga-Stunden im Serenity Eco Guesthouse und auf bekannte Gesichter.
Indonesien, ich werde Dich vermisse! Aber im Februar bin ich zurück und freu mich riesig drauf!
Indonesien, ich werde Dich vermisse! Aber im Februar bin ich zurück und freu mich riesig drauf!
Bye Bye, Bali Baby! <3 Vietnam is calling.
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